Bei Reisen in andere Länder sollten Autofahrer bedenken, dass die dortigen Verkehrsregeln unterschiedlich sein können. Erfahren Sie mehr über die Besonderheiten der Verkehrsregeln in Deutschland und die Höhe der Bußgelder bei Nichteinhaltung der Regeln

Ein Auto gibt Ihnen die Freiheit, sich überall frei zu bewegen. Viele Auswanderer reisen mit ihrem eigenen Auto durch Europa. Nachdem sie einige Zeit in einem anderen Land gelebt haben, stellen die meisten von ihnen Unterschiede zu den deutschen Verkehrsregeln fest.

Die europäischen Länder halten sich an die Genfer und die Wiener Konvention über den Straßenverkehr, ihre Verkehrsregeln sind also recht ähnlich. Aber dennoch hat jedes Land seine eigenen kleinen Unterschiede. Im Jahr 2023 führt Deutschland eine Reihe von Neuerungen für Autofahrer ein, darunter die Anwendung von Strafpunkten und die Einführung neuer Bußgelder. Lesen Sie mehr darüber in unserem Artikel.

Welche Strafen gibt es für Verkehrsverstöße in Deutschland?

Es gibt 4 Arten von Strafen für Verkehrsverstöße in Deutschland:

1. Geldbußen - werden für geringfügige Verstöße verhängt;

2. Strafpunkte - werden für jeden Verkehrsverstoß in der elektronischen Akte gespeichert. Dieser Prozess wird vom Bundesamt für Straßenverkehr überwacht. Im Laufe der Zeit werden die Strafpunkte abgebaut, wobei die Hauptsache ist, dass sie sich nicht in einem Zeitraum anhäufen;

3. Vorübergehendes Fahrverbot - bei 5 Strafpunkten muss der Fahrer ein Seminar in einer Fahrschule besuchen, das 300-400 Euro kostet. Bei 6 Strafpunkten wird dem Fahrer ein vorübergehendes Fahrverbot auferlegt;

4. Entzug der Fahrerlaubnis - bei 8 angesammelten Strafpunkten wird der Führerschein entzogen. 

Geldstrafen für Verkehrsverstöße in Deutschland

Nach einer Reihe von Neuerungen im Jahr 2023 ist die Höhe der Bußgelder für Verkehrsverstöße in Deutschland gestiegen. Dies gilt insbesondere für Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Hierfür erhält der Fahrer sowohl ein Bußgeld als auch Strafpunkte in seiner elektronischen Akte. In Deutschland unterscheiden sich die Bußgelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen zwischen städtischen und ländlichen Gebieten:

- Eine Geschwindigkeitsüberschreitung um 10 km/h kostet außerorts 20 Euro und innerorts 30 Euro;

- Geschwindigkeitsüberschreitung um 11-15 km/h - 40 Euro außerorts und 50 Euro innerorts;

- Geschwindigkeitsüberschreitung von 16-20 km/h - 60 Euro außerorts und 70 Euro innerorts;

- Geschwindigkeitsüberschreitung von 21-25 km/h - 100 Euro außerorts und 115 Euro innerorts + 1 Strafpunkt;

- Geschwindigkeitsüberschreitung von 26-30 km/h - 150 Euro außerorts und 180 Euro innerorts + 1 Strafpunkt und ein mögliches Fahrverbot von 1 Monat;

- Geschwindigkeitsüberschreitung von 31-40 km/h - 200 Euro außerorts und 260 Euro innerorts + 1 Strafpunkt und ein mögliches Fahrverbot von 1 Monat;

- Geschwindigkeitsüberschreitung von 41-50 km/h - 320 Euro außerorts und 400 Euro innerorts + 2 Strafpunkte und ein mögliches Fahrverbot von 1 Monat;

- Geschwindigkeitsüberschreitung von 51-60 km/h - 480 Euro außerorts und 560 Euro innerorts + 2 Strafpunkte und ein mögliches Fahrverbot von 2 Monaten;

- Geschwindigkeitsüberschreitung von 61-70 km/h - 600 Euro außerorts und 700 Euro innerorts + 2 Strafpunkte und ein mögliches Fahrverbot von 2 Monaten;

- Geschwindigkeitsüberschreitung über 70 km/h - 700 Euro außerorts und 800 Euro innerorts + 2 Strafpunkte und ein mögliches Fahrverbot von 3 Monaten.

Wichtig! Bei mehr als 2 Geschwindigkeitsübertretungen innerhalb von 1 Jahr wird ein vorübergehendes Fahrverbot verhängt.

Neue Bußgelder für Verkehrsverstöße in Deutschland 

Im Jahr 2023 hat das deutsche Kraftfahrt-Bundesamt eine Reihe von Neuerungen eingeführt, die die Einführung neuer Bußgelder vorsehen. Schauen wir uns diese genauer an:

1. Parken auf Behindertenparkplätzen - 55 Euro;

2. Parken auf der Fahrspur für Feuerwehrleute - 100 Euro;

3. Behinderung der Bewegung von Rettungsdiensten - 100 Euro;

4. Fahren auf der Rettungsgasse - von 200 bis 320 Euro;

6. Zu schnelles Abbiegen nach rechts - 70 Euro;

7. Fahren über Bürgersteige, Fußgängerwege oder Straßenränder - 100 Euro;

8. Zu laute Auspuffanlage des Fahrzeugs - 100 Euro;

8. Nichteinhaltung eines Sicherheitsabstands - 400 Euro und ein vorübergehendes Fahrverbot für 3 Monate;

9. Überholen von der rechten Seite - 120 Euro;

10. Benutzung eines Telefons während der Fahrt - 100 Euro und 1 Strafpunkt (Hands Free, Freisprecheinrichtungen, Android Auto und Apple Car Play Systeme sind erlaubt).

Fahren unter Alkoholeinfluss in Deutschland

Nach der deutschen Straßenverkehrsordnung liegt die zulässige Blutalkoholkonzentration bei 0,5‰ - 1,09‰, vorausgesetzt, der Fahrer fährt normal und zeigt keine Anzeichen von Rauschzuständen in seinem Verhalten. Andernfalls wird diese Ordnungswidrigkeit mit einer Geldbuße von 3 Tausend Euro und einem vorübergehenden Fahrverbot von 1 bis 3 Monaten geahndet. 

Bei einer Überschreitung der zulässigen Alkoholkonzentration von 1,09‰ wird der Fahrer nach dem deutschen Strafgesetzbuch (§ 316 StGB) mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr belegt.

Zahlung von Bußgeldern für Verkehrsverstöße in Deutschland

Wenn ein Autofahrer einen Bußgeldbescheid erhält, bekommt er einen Bescheid mit allen notwendigen Angaben zur Zahlung. Um das Bußgeld zu bezahlen, können Sie sich an jede Bank oder ein anderes Kreditinstitut wenden. Bewahren Sie den Zahlungsbeleg für den Fall auf, dass Sie eine Beschwerde einreichen müssen.

Wichtig! Wenn Sie Ihr eigenes Fahrzeug fahren und nicht ein gemietetes, müssen Sie einen Betrag auf Ihrem Konto haben, der nicht niedriger ist als die Kosten der Versicherungspolice.

Verlässt der Fahrer nach Erhalt eines Bußgeldbescheids das Hoheitsgebiet Deutschlands, kann die Zahlung über die Bankverbindung erfolgen. Wird die Zahlung lange hinausgezögert, erhöht sich die Höhe des Bußgeldes ständig. In Zukunft kann der Gerichtsvollzieher sogar Wertgegenstände aus dem Haus beschlagnahmen, um die Schulden zu begleichen. Bei Nichtzahlung des Bußgeldes droht insbesondere ein Einreiseverbot in das Bundesgebiet oder in die gesamte Europäische Union. 

Deutschland hat also seine eigenen Besonderheiten bei den Verkehrsregeln. Nach einer Reihe von Neuerungen im Jahr 2023 ist die Höhe der Bußgelder für Verkehrsverstöße gestiegen. Daher sollten Sie beim Autofahren vorsichtig und umsichtig sein, denn bei einer Anhäufung von Strafpunkten riskieren Autofahrer den Verlust ihres Führerscheins.

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Igor Usyk - Leiter der Rechtsabteilung bei Visit World

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